Daniel Hammelstein Fotografie

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Ersteindruck und Kurztest: Panasonic Lumix S5

Hinweis zur Transparenz: Die Kamera (Vorserienmodell) wurde mir kurzfristig und unverbindlich von Panasonic für einige Tage zur Verfügung gestellt. Damit waren keinerlei Verpflichtungen für mich verbunden und ich bin in meiner Meinung völlig frei. Ebenfalls erhalte ich für einen Produkteindruck auf meinem Blog keinerlei finanzielle Vergütung des Herstellers. Panasonic und auch andere Hersteller machen diese Pre-Production-Tests gerne in Kooperation mit Fotografen aus ganz unterschiedlichen Bereichen, um von deren Seite ein Praxisfeedback zu neuen Produkten zu bekommen. Gleichzeitig bietet sich mir so die Möglichkeit, euch einen direkten ersten Eindruck zu aktuellen Neuheiten - im Praxiseinsatz, abseits von Datenblättern und Factsheets – geben zu können. Dieser Bericht spiegelt also meine ganz persönlichen Eindrücke zur Kamera, im Einsatz in meinem fotografischen Kosmos, wieder. Alle Hardfacts, Daten und detaillierte Specs – besonders auch zu den umfangreichen Videofunktionen - findet ihr überall in der Fachpresse und den gängigen Online-Medien.


First Touch / Unboxing

Gespannt packe ich den Karton aus und meine Erwartungen werden nicht enttäuscht. Eine Vollformat-Kamera in einem sehr kompakten und gleichzeitig wertigen Gehäuse landet in meinen Händen. Damit sind wir auch schon beim wohl häufig diskutierten Punkt, der viele von einer S1 abgehalten hat. Der Body ist vielen, die eine kompaktere Kamera wünschen, etwas zu mächtig. Ich persönlich nutze für meine Arbeit ja die S1 und bin mit dem Body für meine auch nicht besonders großen Hände sehr glücklich, weil ich einfach mit diesem little-bit-extra an Größe immer einen super Grip habe. Die neue Lumix S5 trifft aber sicher bei allen, die sich eine Vollformat-Kamera mit kleinerem Gehäuse gewünscht haben, voll ins Schwarze. Mit dem kompakten Gehäuse liegt sie zudem erstaunlich gut und sicher in der Hand. Am Ende immer auch ein Stück weit persönlicher Geschmack, welche Größe einem passt.

Was ist mir sonst aufgefallen…

Der Sucher ist Panasonic-typisch groß und hochauflösend. Hier gibt es nichts zu meckern. Auch die Bedienung ist wieder ganz intuitiv und wer schon mal eine Lumix in der Hand hatte, wird mit der S5 auf Anhieb ebenfalls bestens zurechtkommen. Positiv ist mir auch aufgefallen, dass es Panasonic geschafft hat, in so einem kompakten Gehäuse doch zwei Kartenslots unterzubringen. Daumen hoch und für mich ein must-have. Die S5 bietet zwei Wahlräder für die einzelnen Modi on top auf dem Gehäuse und einige FN-Tasten (also frei belegbare Funktionstasten). Hier hätte ich mir vielleicht noch ein oder zwei FN-Tasten mehr gewünscht. Aber hey, hier bietet einem das Quick-Menü schnellen Zugriff auf viele Funktionen und gleichzeitig werden 99% aller User*innen damit bestens klar kommen. Auf ein Schulterdisplay (also das zusätzliche Display auf der Oberseite der Kamera, auf dem man Funktionen und Einstellungen schnell ablesen kann), wie es die S1 hat, wurde bei der S5 (sicher auch aus Platzgründen) verzichtet, was aber in der Praxis kein Gefühl von Verzicht aufkommen lässt. So wie die S5 insgesamt kein Gefühl von Verzicht aufkommen lässt, obwohl sie sich unter der S1 Linie einordnet, die eben der Profi-Bolide sein möchte, und damit auch einige Knöpfe und Features mehr bietet. Gleichzeitig bietet die S5 zum Beispiel aber ein dreh- und klappbares Display, was mir persönlich besser gefällt als das an der S1. Die S5 scheint mir mit ihrer Ausstattung auch für Fotografie auf professioneller Ebene bestens gerüstet.

Praxiseinsatz

Hier muss ich erstmal der wunderbaren Heidy meinen Dank aussprechen: Sie war superspontan dabei, als ich sie fragte, ob sie kurzfristig Lust und Zeit für ein Shooting hat. So konnte ich gemeinsam mit ihr die S5 beim Shooting ganz praktisch auf Herz und Nieren prüfen. Hier spielt wieder ein Punkt rein, den ich an den Lumix-Kameras so schätze und warum ich sie für meine Arbeit so gern einsetze. Kennst du eine, kennst du alle – was ich durchweg als Lob meine. Die Bedienung hatte ich ja schon angesprochen: sie ist intuitiv und ich kann ohne nachzudenken von meiner S1 auf die S5 wechseln. Der Autofokus erschien mir gegenüber dem auch guten Fokus meiner S1 nochmal verbessert, schneller und etwas treffsicherer, was aber auch immer noch vom Zusammenspiel mit dem jeweiligen Objektiv zusammenhängt . Mit dem Sucher kam ich wunderbar zurecht, auch wenn dieser bei der S5 nicht wie bei der S1 über die Größenverstellung verfügt. Größe und Auflösung sind state of the art und lassen mich nicht weiter darüber nachdenken.

Ich erfreue mich lieber beim Shooting über die kompakte Größe, das geringe Gewicht und das Handling ist auch mit dem recht großen Sigma 85mm 1.4 Art richtig gut. Sigma bringt ja bald eine neue Version des 85er Art, welches sehr viel kleiner und leichter sein wird. Auch Panasonic hat noch einige neue Objektive in kompakter Größe angekündigt. Gut so, denn in Kombination mit kleineren Objektiven wird dann eine richtig runde Sache daraus.

Über die Bildqualität möchte ich nur sagen: alles top. Ich bin kein Pixelpeeper und Bildinhalt und Story im Bild sind mir wichtiger als das letzte Quäntchen Schärfe auf der dritten Wimper links. ;-) Ich schaue mir Bilder nicht in Hunderprozent-Zoom-Stufen an. Aber ein großer Dynamikumfang, gute Iso-Performance und der Look, den der Sensor mir auch out of camera in den jpg’s liefert, sind mir sehr wichtig. Soweit ich informiert bin, ist der Sensor mit 24 Megapixeln aus der S1 verbaut und die Bildverarbeitungs-Engine wurde überarbeitet. Dynamikumfang und Bildqualität sind aus meiner Sicht über jeden Zweifel erhaben. Der 5-Achsen-Bildstabilisator arbeitet ebenso zuverlässig und lässt großartigen Spielraum bei der Arbeit aus der Hand mit längeren Verschlusszeiten. Verblüffend finde ich auch, wie toll schon die jpg-Dateien im Monochrom-Modus out of camera aussehen. Der Akku hat unser Shooting auch locker weggesteckt und zeigt im Anschluss noch die Hälfte an Kapazität an.

Ist die S5 nun der S1 Killer?

Sicher nicht und das soll sie in meinen Augen auch gar nicht sein. Sie ist eine großartige Kamera, die die Vollformat-Linie von Panasonic abrundet und alle ansprechen wird, denen die S1 eine Nummer zu viel und zu groß ist. Die S1 bietet mir noch ein paar Features mehr, die ich schätze. Die Größenverstellung des Suchers, die größere Anzahl an Funktionstasten oder auch das Schulterdisplay. Aber nicht jeder braucht das alles. Und ganz ehrlich, habe ich beim Fotografieren mit der S5 wirklich etwas vemisst? Not really! Die S5 ist für euch auf jeden Fall einen Blick wert, wenn ihr mit Vollformat liebäugelt und viel Power und Ausstattung in einem kompakten Gehäuse sucht.


Hier einige Fotos, die ich von der lieben Heidy mit der Lumix S5 gemacht habe. Alles jpg out of camera, fotografiert im Monochrome Modus. Den Fotos habe ich für die von mir geliebte analogere Anmutung nur ein weinig Körnung verpasst.